Retrieval Deficit Hypothese

Die Hypothese besagt, daß z.B. Benennstörungen auf ein Zugriffsdefizit bei intaktem sem. Lexikon zurückgeführt werden können. Folgende Evidenzen werden angeführt:

(1) Die Instabilität bei Benenntests, d.h. ein Item kann einmal benannt werden, ein anderesmal nicht, und
(2) bei fehlender Benennleistung kann die korrekte Bezeichnung mittels multiple choice vom Patienten erkannt werden.

Die retrieval-deficit Hypothese ist aber nur auf die Sprachproduktion anwendbar, die Konkurrenzhypothese, die semantic deficit Hypothese erlaubt Vorhersagen für eine ganze Reihe von Aufgaben, die eine kognitive semantische Analyse erfordern.

Literatur:

Wolf, M., (1991) The word-retrieval deficit hypothesis and developmental dyslexia. Special Issue: Integrating cognitive and neurodevelopmental approaches: I. Learning and Individual Differences, Vol 3(3), 205-223

Howard, D., Patterson, K., Franklin, S., Orchard-Lisle, V., Morton, J., (1985) Treatment of word retrieval deficits in aphasia. A comparison of two therapy methods. Brain. 108 ( Pt 4), 817-829

Copyright NEUROsoft 1995-1998

Satzverschränkung

Syntaktische Fehlleistung (z.B. “Und dann habe ich gestern war ich im Kino”), zu der es infolge einer Kontamination zweier verschiedener Konstruktionen oder infolge eines plötzlichen Wechsels der ursprünglich geplanten Konstruktion oder infolge von Korrekturabsichten kommt. Die S. tritt v.a. in gesprochener Sprache bei Aphasie auf, wobei die Bruchstellen nicht wie beim Anakoluth durch den Intonationsverlauf oder einen weiteren Satzakzent markiert sind.

Literatur:

n.n.