Palilalie
Repetitives sprachliches Verhalten, bei dem es zu lautsprachlichen Wiederholungen von Lauten, Silben, Morphemen, Kompositateilen, Wörtern, Phrasenfragmenten oder Phrasen kommt, wobei nicht grundsätzlich eine Position in der jeweiligen linguistischen Einheit betroffen ist. Die Anzahl der Wiederholungen liegt bei zwei bis vier, kann aber auch höher liegen. Die Patienten nehmen die Wiederholungen wahr, können sie aber nur mit externer Hilfe, z.B. einem pacing board reduzieren bzw. unterdrücken. Fakultativ kann auftreten:
(a) Beschleunigung der Sprechgeschwindigkeit (progressive Acceleration),
(b) Tachylalie mit gleichbleibender Geschwindigkeit,
(c) Reduzierung der Lautstärke,
(d) Verringerung der artikulatorischen Präzision (approximierende Sprechweise),
(e) Dysprosodie.
Beschrieben sind oft bilaterale Herde im Putamen, Caudatum und Nucleus subthalamicus und in der Substantia nigra. Palilalien sind als sprachliche Enthemmung (Pick:1921), extrapyramidale Dysarthrie (Leyser:1924), ein Übermaß an Antrieb (Pollak & Schilder:1926), Striärer Zwangsvorgang (Bostroem:1928) und als Redeflußstörung (LaPointe & Horner:1981) klassifiert worden.
Literatur:
DeLangen, E., (1992) Palilalien: Modalitätsspezifische Redeflußstörungen oder Dysarthrie? Vortrag auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Aphasieforschung und -behandlung in Wien 5.11.1992 – 7.11.1992.